Minimaler Wohnrraum
“Und wo sind Deine Sachen?” Minimalisten verzichten auf viel. Und verstauen clever.

Mir reicht das! So gestaltest Du Deinen Wohnraum minimalistisch

Minimalismus ist eine Lebenseinstellung. Wir zeigen dir, was schöne minimalistische Räume ausmacht.
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Minimalismus ist nicht nur ein Trend, eine Kleiderfrage oder eine Sache die du einfach mal so nebenbei machst. Minimalismus ist eine Lebenseinstellung. Eine Entscheidung. In diesem Text erfährst du, was Minimalismus ist. Als Lebenskonzept und als Wohnstil. Wir zeigen dir, was schöne minimalistische Räume ausmacht.

Deshalb ist weniger für viele mehr!

Der Platz den du gewinnst wird sich anfühlen wie mehr Luft zum Atmen. Die Dinge die dich umgeben liegen dir am Herzen und du wirst dich jedes Mal freuen, diese zu benutzen. Das Aufräumen geht leichter von der Hand und du wirst entspannter durch den Alltag gehen. Ein weiteres Plus: Durch weniger Konsum schonst du auch Umwelt und Ressourcen.

Welchen Regeln gelten im Minimalismus?

Minimalismus als Lebenskonzept folgt keinen festen Regeln, denn was dem einen notwendig erscheint, kann für dich überflüssig sein. Setze Dich also mit Deinen eigenen Bedürfnissen und Prioritäten ausführlich auseinander!

Im Minimalismus als Wohnstil lassen sich auch wiederkehrende Merkmale erkennen. Die folgenden Eigenschaften weisen viele minimalistische Räume auf, die die meisten Menschen objektiv als schön bezeichnen würden.

Minimalismus – Vier Merkmale angepasst schöner Räume

  1. Klare Linien
  2. Raum zwischen Objekten
  3. Perfekte Proportionen
  4. Schmale Farbräume

1. Klare Linien für ein klares Leben

Minimalismus ist volle Konzentration auf Funktion. Dies führt fast automatisch zu sehr klaren Linien und Formen. Ohne Schnörkel. Geschlossene Fronten und grifflose Türen unterstützen die klare Linie. Der Fokus auf Funktionalität hat einen weiteren Vorteil, denn minimalistische Räume wirken aufgeräumt und geordnet.

Fokus auf Funktion.

Dekoration solltest Du sparsam einsetzen, da du auch hier der “bessere Minimalist” bist, wenn die Deko einen nützlichen Effekt mit sich bringt. Pflanzen etwa sind angebrachter als Buddha-Figuren. So wie die meisten Flächen im Raum bleiben auch die meisten Wände frei. Setze ein Bild im unverschnörkelten Rahmen in ein warmes Licht und erfreue dich an der neu geschaffenen, kunstvoll-inszenierten Harmonie.

Zur klaren Linie gehört natürlich auch Ordnung. Der liebevoll eingerichtete Raum verliert seine Wirkung, wenn etwa Zeitungen, Schlüssel und Smartphones in ihm herumfliegen. Weise den Gegenständen feste Plätze zu. Idealerweise solche, in denen das Objekt verschwindet, somit verhilfst du Räume zu mehr Klarheit.

2. Mehr Space für deinen Raum

Auch bei der Anzahl der Möbel gilt dem Minimalisten: Weniger ist mehr. Kleine Einzelmöbel bestimmen das Gesamtbild. Hiermit hast Du bereits beste Voraussetzungen für das wichtige Thema Abstand im Raum. Nur wer Platz zwischen seinen Möbeln lässt, gewinnt eine luftige Gesamtästhetik.

Bedenke sorgsam, ob dein Arrangement für einen kleinen oder großen Raum gedacht ist. Laufwege sollten frei bleiben. Auf der anderen Seite darf der Abstand zwischen Sofa und Sessel nicht dazu führen, dass du dich mit deinen Gästen nur laut rufend unterhalten kannst.

Für einige Abstände haben sich Faustregeln bewährt: Das Sofa sollte beispielsweise mindestens 2 Meter Abstand zum Fernseher aufweisen. Der Beistelltisch etwa einen halben Meter von der Couch entfernt stehen. 3 Meter Abstand zwischen Sitzmöbeln sind das Maximum, um entspannte Konversation nicht zu verhindern.

Noch ein Tipp für wenige Quadratmeter: Willst Du einen kleinen Raum einrichten, sind hellere Farben – im Minimalismus vor allem Grauschattierungen (siehe unten) – zu empfehlen. Dunklere Farben können in kleinen Räumen für einen drückenden Eindruck sorgen.

3. Wie immer: Gold für den Goldenen Schnitt

Wie bereits erwähnt, sind minimalistische Räume häufig mit wenigen kleinen Einzelmöbeln ausgestattet. Um eine ausgewogene Gesamtästhetik zu schaffen hilft es – bei allem Hang zum Minimalen – dieses Arrangement mit einem großflächigen Bild zu flankieren. Denn: Wie überall sonst sorgt auch im minimalistischen Raum der sogenannte Goldene Schnitt für eine harmonische Wirkung.

Der Goldene Schnitt ist letztlich die Mathematik der Ausgewogenheit, wenn es um Proportionen und Größenverhältnisse geht. In Zahlen ausgedrückt: Die Gegenstände im Raum sollten sich ungefähr im Verhältnis 1:1,618 zueinander bewegen.

Das bedeutet:

  • Stelle einen Sessel 50cm breiten Sessel vor ein Gemälde mit 81cm Breite.
  • Arrangiere den 40cm hohen Beistelltisch mit einer 25cm hohen Vase.
  • Bestücke die 45cm hohe Rückenlehne deines Sofas mit einem 28 cm hohen Kissen.

Diese perfekte Proportion ist übrigens keine menschliche Erfindung, sondern eine menschliche Beobachtung: In Flora, Fauna und beim menschlichen Körper selbst findet sich wiederkehrend dieses Seitenverhältnis von 1:1,618.

4. Entfaltung im engen Farbrahmen

Minimalistische Räume bewegen sich in der Regel in einer engen Farbpallette. Graustufen (schwarz, grau, weiß, auch beige) sind tonangebend. Farbliche Akzente setzen Experten nur gelegentlich, zum Beispiel in Gestalt von Sofakissen. Aber auch hier gilt: minimale Tupfer statt bunte Flächen. Wenn ein Akzent gesetzt ist, sollte jeder weitere Farbklecks sparsam und in derselben Farbe erfolgen. Muster harmonieren dann noch gut mit dem Stil, wenn sie denselben farblichen Regeln folgen. Der Rat geht hier eher zu großen als zu kleinen Strukturen.

Ästhetik mit Farbarmut: Spannung entsteht im Raum durch Materialien und Texturen.

Wer glaubt ein Grau-in-Grau zu schaffen, das ihn mittelfristig in die Depression stürzt: Gut eingerichtete Räume im minimalistischen Stil wirken vielmehr behaglich. Das liegt an geschickt eingesetzten Lichtquellen mit warmem Licht, sowie an wohlausgesuchten Materialien und Texturen. Diese sind in der Lage, Abwechslung auf natürlich-organische Weise zu schaffen.

Minimalismus richtig leben. Wie geht’s los?

Zunächst empfehlen wir daher gründlich aufzuräumen. Entledige Dich der Dinge, die Du nicht mehr benötigst. Idealerweise von allem, was keinen Nutzen stiftet und keine Funktion erfüllt. Es gibt zahlreiche Methoden, die Dir das Aufräumen erleichtern.

Anschließend heißt es: Augen offen halten und Minimalismus nicht aus den Augen verlieren. Vor allem nicht beim nächsten Einkauf. Möchtest du dir ein neues Sofa anschaffen? Dann überlege zuerst welche Ansprüche du daran hast. Brauchst du wirklich eine große Sofalandschaft mit verstellbaren Rückenlehnen, Schlaffunktion und Untergrundbeleuchtung? Oder genügt Dir die gemütliche Bauhaus-2er-Couch, die perfekt in Deinen Wohnraum passt?

Der Minimalist nimmt sich die Zeit sich genau damit auseinanderzusetzen. Frage dich auch wie lange dich das neue Möbelstück begleiten soll. Minimalisten legen vor mehr Wert auf Qualität, als auf Quantität. Daher gibt er auch gerne etwas mehr Geld für ein Möbelstück aus. Dieses soll ihn dafür lange begleiten und nicht nach zwei Jahren wieder ersetzt werden müssen. 

Das Thema Minimalismus lässt sich übrigens wunderbar mit weiteren Bereichen verknüpfen. Wie du beispielsweise deine Wohnräume ideal gestaltest und einrichtest, erfährst du HIER in weiteren interessanten Blogbeiträgen.

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