Augmented Reality für Inneneinrichtung via Smartphone

Dank Augmented Reality hilft Dir das Smartphone bei der Einrichtung der eigenen vier Wände. Es fungiert als Stilberater, ersetzt das Maßband und simuliert Möbel in Deinem Wohnzimmer.
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Wenn der Begriff “eierlegende Wollmilchsau” auf etwas zutrifft, dann auf das Smartphone. Längst ist es das “Schweizer Taschenmesser” für den Survival-Helden im Büro. Telefonieren Nebensache: es ist Messenger, Rechner, Taschenlampe, Scanner, Nachschlagewerk und natürlich Radio, Fernseher und Spielekonsole auf dem Weg zum und vom Arbeitsplatz. Dank Augmented Reality hilft es uns nun auch immer besser bei der Einrichtung der eigenen vier Wände. Es fungiert als Stilberater und ersetzt auch gleich noch das Maßband. 

Man kennt das: Im Katalog oder im Geschäft sah die neue Schrankwand noch so elegant und passend aus. Auch die Abmessungen für zuhause sind stimmig. Doch kaum ist das Möbelstück im Wohnzimmer aufgebaut, erschlägt es den ganzen Raum. Irgendwie sah das im Geschäft doch noch viel kleiner aus? Mit Augmented Reality lassen sich solch böse Überraschungen verhindern.

Was ist Augmented Reality?

Unter dem Begriff Augmented Reality versteht man die computergestützte Erweiterung der Raumwahrnehmung. Realbild, durch eine Kamera eingefangen, wird durch vom Computer dargestellte Objekte erweitert. Und zwar so, dass die virtuellen Objekte in Größe und Position so dargestellt werden, als wären sie in dem von der Kamera erfassten realen Raum vorhanden. Die künstliche Gegenstände werden also möglichst realitätsnah mit dem realen Bild verschmolzen. 

Augmented Reality für die Raumgestaltung

Die Technologie, virtuelle Objekte im echten Raum darzustellen, ist für die Inneneinrichtung ein echter Segen. Immer besser werden die Apps, mit denen sich per Smartphone Kamera ganze Räume auf einfache Weise vermessen lassen. Dabei hält man die Kamera in eine Ecke des Raumes, markiert mit dem Finger den Startpunkt und schwenkt die Kamera nun langsam von Ecke zu Ecke. Der Algorithmus berechnet die Länge der Wände und anschließend die Gesamtfläche des Raumes. 

Inneneinrichtung ohne Vermessen

Doch bevor es ans Vermessen geht, möchte man vielleicht vorab schon einmal wissen, wie sich die Neue Couch, der Schlafsofa oder der Küchentisch in der Wohnung so machen. Statt Kataloge zu wälzen oder das Maßband zu schwingen um sich dann ungefähr vorzustellen, welche Dimensionen das neue Möbelstück im Zimmer so einnimmt, hilft jetzt das Smartphone.

Vorreiter IKEA bei der Augmented Reality

Ein Vorreiter ist der schwedische Möbelgigant IKEA. Das Unternehmen hat die Zeichen der Zeit erkannt und nutzt AR-Technologie für den eigenen Möbelkatalog. Mit IKEA Place können Kunden Möbel und Gegenstände aus dem Angebot des Unternehmens virtuell in ihrer Wohnung platzieren. So sieht man schon vor dem Kauf, ob das Wunschmöbel auch wirklich zum Zimmer passt.

AR und Realität mit IKEA Place
AR und Realität mit IKEA Place

Einziger Nachteil: IKEA Place ist extrem leistungshungrig und funktioniert daher nicht auf jedem Smartphone. Für Besitzer aktueller iPhone oder Android Modelle von Samsung, Huawei, Google & Co. sollte es funktionieren. Die App benötigt die Programmierschnittstellen ARKit von Apple für aktuelle iPhone Modelle beziehungsweise AR Core von Google für Android Geräte. Ob das eigene Android Smartphone unterstützt wird, lässt sich auf der AR Core Kompatibilitätsliste bei Google nachsehen. 

Vermessen, planen, gestalten

IKEA Place als virtueller Stilberater sucht auf dem Markt noch seinesgleichen, Zumindest konnten wir keinen anderen Anbieter finden, der ähnliches in dem Segment anbietet. 

Wie eingangs erwähnt, eignet sich Augmented Reality auch zum schnellen Vermessen und Berechnen von Räumen. Hier helfen Planungs-Apps weiter, die mit Hilfe der Smartphone Kamera in kurzer Zeit ganze Wohnungen vermessen können. Zielgruppe sind hier je nach Anbieter allerdings nicht immer nur Privatkunden sondern durchaus professionelle Nutzer wie etwa Bauunternehmen oder Makler, die schnell eigene Grundrisse von ihren Objekten erstellen müssen. Den Unterschied erkennt man an der Preisgestaltung der Apps, die je nach Anbieter mal einige hundert Euro im Jahr kosten.

Ganz einfach und darüber hinaus kostenlos ist die App “Maßband”, die es von Google sowohl für Android als auch von Apple für iPhones gibt. Mit der Kamera lassen sich so ganz einfach die Länge und Höhe von Gegenständen auf flachen Oberflächen messen, beispielsweise wie groß ein Teppich, wie breit ein Sofa oder wie hoch ein Tisch ist. Die App unterstützt dabei sowohl das metrische als auch angloamerikanische System.

Professionelle Anwendungen für die Raumvermessung

Etwas mehr leisten dann kostenpflichtige Apps: So hat sich das Unternehmen Grymala aus Belarus auf Vermessungs Apps spezialisiert und bietet eine ganze Palette an Tools für Android und iPhone an. So zum Beispiel AR Plan 3D, das mit der Smartphone Kamera sehr schnell ganze Räume erfassen und vermessen kann und so im handumdrehen Grundrisse erstellt. Mit AR Ruler wiederum können Gegenstände per Kamera erfasst und einfach vermessen werden. Einziger Wermutstropfen: Auch diese Apps funktionieren nur auf den neuesten Smartphone-Modellen. Außerdem ist die Preispolitik intransparent. Zwar können die Apps kostenlos herunter geladen werden, einzelne Funktionen lassen sich anschließend aber erst gegen eine Zahlung freischalten. Was genau wieviel kostet erfährt man im Appstore oder auf der Homepage leider nicht.

Eine weitere App ist CamToPlan vom französischen Anbieter Tasmanic. Auch sie ersetzt das Laser-Messgerät oder den Zollstock und erstellt schnell Raumpläne die zur Weiterbearbeitung in das PNG oder DXF Format exportiert werden können. Für den einmaligen privaten Gebrauch mit knapp 20 Euro im Jahr Abogebühr allerdings grenzwertig. Wer so etwas öfter nutzt, hat damit allerdings ein gutes Tool in der Hand.

Weitere Infos zum Thema Inneneinrichtung findest du übrigens hier.

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